Sind grüne Tomaten giftig? Verstehen Sie das Solanin in unreifen Tomaten

Viele von uns haben gehört, dass unreife Tomaten giftig sein können. Dies ist auf einen Stoff namens Solanin zurückzuführen, der in der Fruchtbildung erzeugt und während der Reifung der Tomaten abgebaut wird. Aber was genau ist Solanin, wie entsteht es und wie wird es abgebaut? Diese und andere Fragen werden wir in diesem Beitrag besprechen.

Unreife Tomaten: Sind grüne Tomaten giftig

Zum Aktivieren des Videos müssen Sie auf den Start-Button klicken. Wir weisen darauf hin, dass beim Starten des Videos Daten an YouTube übermittelt werden.

Was ist Solanin und wie wirkt es?

Solanin ist ein Alkaloid, das von der Tomatenpflanze als Schutz für ihre Früchte produziert wird. Der Hauptzweck dieses Gifts besteht darin, zu verhindern, dass die Früchte vor der Reifung der Samen gefressen werden. Der Solaningehalt ist bei unreifen Früchten am höchsten und nimmt bei zunehmender Reife ab. In voll ausgereiften Tomaten ist der Gehalt so gering, dass er für den menschlichen Verzehr unbedenklich ist.

Erkennung von Solanin in Tomaten

Neben dem Reifegrad der Tomaten lässt sich Solanin auch am bitteren Geschmack der Früchte erkennen. Bitter schmeckende Früchte sollten daher nicht verzehrt, sondern nachreifen gelassen werden. Symptome einer Solaninvergiftung können Magenbeschwerden, schwerer Atem, Durchfall und Benommenheit sein. Bei sehr hohen Dosen kann Solanin im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Es ist zu beachten, dass Solanin hitzebeständig ist, was bedeutet, dass das Kochen der rohen Früchte das Gift nicht reduziert. Andere Konservierungsmethoden, wie das Einlegen in Essig, sind ebenfalls unwirksam. Der sicherste Weg besteht darin, unreife Tomaten nachreifen zu lassen.

Wann sind Tomaten giftig?

Ausgehend von der Solaningehalt-Konzentration kann angenommen werden, dass ab 200 mg Solanin leichte und ab 400 mg schwere toxische Wirkungen auftreten können. In der Praxis ist dies vor allem bei unreifen Tomaten ein Problem. Es müssten bereits 625 Gramm unreife Tomaten verzehrt werden, um leichte Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Bei halbreifen Tomaten müsste eine Person über 10 Kilogramm und bei reifen Tomaten sogar über 29 Kilogramm zu sich nehmen, bevor sie Anzeichen einer Solaninvergiftung zeigt.

Sind grüne Tomaten giftig?

Es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis, dass grüne Tomaten per se giftig sind. Diese Regel trifft nur auf farbige Tomatensorten zu. Sie sind im unreifen Zustand grün und nehmen mit zunehmender Reife ihre endgültige Farbe an – rot, gelb, orange usw. Es gibt jedoch auch grüne Sorten wie Green Zebra, Green Doctors oder grüne Birne, die auch im reifen Zustand grün bleiben. Bei diesen Sorten ist der Reifegrad und nicht die Farbe ausschlaggebend.

Fazit

Das Verständnis der Chemie in Tomaten und die Fähigkeit, den Reifegrad zu bestimmen, sind entscheidend für einen sicheren Verzehr. Die Farbe allein ist nicht immer ein verlässlicher Indikator für die Reife oder die Sicherheit des Verzehrs einer Tomate, insbesondere bei grünen Sorten. Das Wichtigste ist, den bitteren Geschmack als Warnsignal für den Gehalt an Solanin zu erkennen und zu wissen, dass das Nachreifen von Tomaten der sicherste Weg ist, um Solanin abzubauen.

Zum Schluss sei darauf hingewiesen, dass der Anbau und die Ernte eigener Tomaten nicht nur ein lohnendes Unterfangen sein kann, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit bietet, die Unterschiede zwischen den zahlreichen Tomatensorten kennenzulernen und gleichzeitig mehr über die faszinierende Chemie dieser beliebten Frucht zu erfahren.

Denken Sie immer daran: Unabhängig von der Farbe der Tomate ist es das wichtigste, auf den Reifegrad und den Geschmack zu achten, um sicherzugehen, dass die Tomate sicher zum Verzehr ist.

Genießen Sie Ihre Tomatenernte verantwortungsbewusst und gesund!

Einen Kommentar schreiben

Die Angabe des Namens ist optional.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung, Verarbeitung und Veröffentlichung der angegebenen Daten durch diese Website einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.