Tomatenpflänzchen werden gelb und verlieren Blätter

Was tun, wenn Tomatenpflanzen gelb werden und ihre Blätter verlieren? Es ist wichtig, die Ursachen richtig zu erkennen und sie beim Anbau oder bei der Vorkultur zu vermeiden. Im Folgenden werden wir Ihnen zwei der häufigsten Ursachen nennen, die jeder kennen und beachten sollte.

Gelbe Blätter durch Wassermangel

Der einfachste Grund dafür ist der Wassermangel der Pflanzen. Gerade in sehr heißen Sommern mit wenig Regen benötigen Tomaten regelmäßig viel Wasser, um gut zu wachsen. Tomaten sind aber auch recht mitteilsam, d. h. sobald es ihnen zu trocken wird, lassen sie als Erstes die Blätter hängen. Wenn man hier schnell reagiert, kann man die Tomaten meist retten. 

Sobald sich die Blätter jedoch gelb verfärben und zu vertrocknen beginnen, kann es schon zu spät sein. Denn ist erst einmal ein Großteil der Blätter abgestorben, erholt sich die Pflanze nicht mehr oder nur sehr langsam. Gerade Anfänger, die den enormen Durst der Tomate noch unterschätzen, machen diesen Fehler oft.

Tomaten gelbe Blätter Wassermangel

Anzucht: Gelbe Blätter durch falsche Erde

Ein weiterer Fehler, den Hobbygärtner machen, ist die Verwendung der falschen Erde bei der Anzucht der Tomaten. Denn solange die Tomaten noch klein sind, geht es vor allem darum, dass sie ein kräftiges Wurzelsystem bilden, das sie beim späteren Auspflanzen gut versorgt. Um dies zu erreichen, wird nährstoffarme Anzuchterde als Substrat für die Jungpflanzen verwendet.

Die Nährstoffarmut der Anzuchterde bewirkt, dass die jungen Tomaten zunächst ein kräftigeres Wurzelwerk ausbilden. Denn in diesem Substrat sind Nährstoffe schwerer zu finden, was das verstärkte Wurzelwachstum quasi auslöst. Außerdem wachsen die jungen Triebe anfangs langsamer und bilden so einen stabileren Stamm. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe – der Stamm wird kräftiger und das Wurzelsystem ist schon vor dem Auspflanzen gut verzweigt.

Umgekehrt verhält es sich, wenn man nährstoffreiche Erde (vorgedüngte Blumenerde) verwendet, um die Pflanze vorzuziehen. Die Pflanze hat es nicht nötig, viele Wurzeln zu bilden und beginnt trotzdem schnell zu wachsen. Der Stamm wird dünn und hoch und wächst sehr schnell. Die Wachstumsgrenze ist jedoch bald erreicht, wenn nicht mehr genügend Wurzeln für die weitere Versorgung vorhanden sind. 

Oft stoppt die Tomate dann abrupt ihr Wachstum und kann die schnell wachsenden Blätter nicht mehr mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Sprich – die Pflanze stellt das Wachstum ein, die Blätter werden gelb und die Pflanze stirbt ab. 

Tomaten gelbe Blätter Erde

Als Grundregel kann man sich bei vielen Pflanzen merken, dass das oberirdische Leben von der Wurzel ausgeht. Ist die Wurzel zu schwach ausgebildet, kommt es irgendwann zum Wachstumsstillstand – die Pflanze beginnt zu welken, wächst nur noch langsam oder gar nicht mehr, reagiert empfindlich auf Umwelteinflüsse und stirbt ab. 

Viele mögen unserem Rat skeptisch gegenüberstehen, denn die Tomate gehört bekanntlich zu den Starkzehrern. Sie braucht also viele Nährstoffe, um groß zu werden und viele Früchte zu bilden. Das gilt aber nicht für die Anzuchtphase, in der es noch nicht in erster Linie um Wachstum, sondern um Wurzelmasse geht. Dies trifft auf die Wachstumsphase zu, die aber erst etwas später beginnt

Erst wenn die vorgezogene Tomate Mitte Mai in den Garten gepflanzt wird und bereits ein üppiges Wurzelsystem hat, steht das Wachstum und die Fruchtbildung wirklich im Vordergrund. In diesem Stadium ist es auch richtig und wichtig, sie zusätzlich zu düngen bzw. ihr möglichst viele Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Pflanze aber auch über ein ausreichendes Wurzelsystem, um sich alle notwendigen Nährstoffe aus dem Boden zu holen.

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