Rosen bringen kleine Blüten – Zwergwuchs?

Ich habe im letzten Jahr drei Edelrosen gepflanzt. Sie haben ab dem Frühjahr gut und kräftig geblüht. Danach trieben sie plötzlich neue Triebe aus, die aber nur kleine Blätter und dann auch kleine Blüten brachten. Es sah aus, als wären es Wildtriebe, sie wuchsen aber auf einem normalen Trieb.

Die Pflanzen selbst sehen weiter ganz normal aus. Um die Pflanzen wachsen Lavendel, Pfingstrose und ein alter Buchsbaum. Was kann ich tun, damit die Rosen wieder „normal“ treiben und normal blühen (leider kann ich die Sorten der Rosen nicht mehr benennen). Übrigens passiert Gleiches auch bei einer 9,95 Euro Beetrose vom Baumarkt, Topfrosen vom Discounter gedeihen dagegen prächtig, vergrößern sich und blühen ununterbrochen.

Rosen-Wildtrieb mit Blüte

Gapt-Gartenberater:

Dass Wildtriebe aus veredelten Ästen kommen ist unmöglich. Diese können nur unterhalb der Veredelungsstelle wachsen oder direkt aus der Erde, nämlich dem oberen Teil der Wurzel. Wenn die neuen, kleineren Blüten noch immer die selbe Farbe haben und immer noch die gleiche Anzahl an einzelnen Blütenblättern, ist das definitiv noch ein veredelter Trieb. Wilde Rosen haben meist nur 5 Blütenblätter und sehen so ähnlich aus wie eine Erdbeerblüte.

Wie kommt es also zu Zwergwuchs? Das funktioniert genau so wie beim Bonsai. 3 Komponenten müssen dafür erfüllt sein.

  1. Schlechte Nährstoffversorgung
  2. Kontinuierlicher, extremer Rückschnitt oder Fraß
  3. Dauernder Verlust von Wurzeln (absichtlicher Wurzelschnitt)

Der letzte Punkt ist dabei der wichtigste, respektive der effektivste, um deutlichen Zwergwuchs zu erzeugen. Denn Irgend etwas frisst an den Wurzeln Ihrer Rosen oder die Wurzeln können sich nicht ausbreiten. Wie zum Beispiel beim sogenannten Blumentopfeffekt. Ein Phänomen, das entsteht, wenn man eine Pflanze vom gut durchwurzelten Topf einfach so in den Boden stopft. Dann bleiben die Wurzeln in der exakten Form des Topfes und entwickeln sich nicht weiter.

Da Rosen aber Tiefwurzler (sieht oft aus wie eine langgezogene Rübe) sind, man selten komplett durchwurzelte Pflanzen kaufen kann, bei denen sich die filigranen Feinwurzeln bis zum Rand des Topfes drängen, ist Wurzelfraß wahrscheinlicher.

Die Maßnahme ist also die betroffenen Rosen wieder vorsichtig auszugraben, das Erdreich großräumig zu säubern und auf Engerlinge, Wühlmausgänge usw. zu untersuchen und dann wieder in gute Erde zu pflanzen. Rosen mögen erstaunlicherweise lehmige Erde sehr gern, spezielle Rosenerde gibt es aber auch zu kaufen. Selbige ist optimal vorgedüngt, das reicht für einige Wochen.

Nach einer gewissen Erholungszeit vom Umpflanzen werden Ihre Rosenblüten wieder die ursprüngliche Größe erreichen.

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