Wie schneidet man eine Hecke?

Der richtige Heckenschnitt hängt von der Heckenart und ihren Bedürfnissen ab. Wie schneidet man eine Hecke? – kann nicht pauschal beantwortet werden. Es gibt aber einige Basics, die man kennen und beachten sollte, wenn man nichts Grundsätzliches falsch machen will. 

Da viele Ratgeber in ihren konkreten Anleitungen bereits ein gewisses Grundwissen beim Gärtner voraussetzen, soll im Folgenden kurz darauf eingegangen werden.

Die meisten Gartenbesitzer wählen für ihre Hecke eine klassische Geometrie. Die Oberseite der Hecke ist schön horizontal und der Schnitt an den Seiten ist rechtwinklig. Meistens hat dies praktische Gründe: Eine solche Heckenform lässt sich leicht schneiden und grenzt das Grundstück zum Nachbarn hin klar ab. 

Diese Form ist jedoch nicht sehr kreativ und wirkt auf den Betrachter etwas eintönig. Eine geschwungene Heckenform sieht oft nicht nur besser aus. Sie ist auch einfacher zu realisieren. Da die Heckenform nicht vorgeschrieben ist, lässt sich das Erscheinungsbild durch etwas Kreativität beim Schneiden deutlich aufwerten. 

der richtige Heckenschnitt

Da aber nur die wenigsten von uns an kreativen Sonderformen interessiert sind, wollen wir uns in der weiteren Beschreibung auf den klassischen Schnitt beschränken.

Denn auch beim klassischen rechtwinkligen Schnitt werden immer wieder typische Fehler gemacht. Der häufigste Fehler ist, dass die Hecken oben breiter geschnitten werden als unten. Sie werden also leicht keilförmig geschnitten. Das mag lustig aussehen, nimmt aber den Seiten und unteren Teilen das Licht. Als Faustregel kann man sich merken: Junge Triebe lieben Sonne, d. h. sie wachsen nur dort üppig, wo genügend Licht ist. Beschattete Stellen werden mit der Zeit dünner, löchrig, wachsen ungleichmäßig und langsamer.

Im oberen Bereich entsteht dagegen ein kleiner „Urwald“, da hier das meiste Licht die Hecke erreicht. Dadurch wird sie oben noch dichter und schwerer, was den negativen Effekt noch verstärkt. Am Ende braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn der innere Teil der Hecke völlig kahl wird. 

Gerade bei Nadelbaumhecken ist dieses Problem später nur noch schwer zu beheben. Hier hilft dann oft nur noch ein radikaler Rückschnitt. Bei Hecken aus Laubhölzer ist es nicht ganz so wild, da man vor der nächsten Wachstumsperiode meist sowieso kräftig zurückschneiden muss. Hat man jedoch Koniferen – wie Scheinzypressen oder eine Thuja – muss man bei einem Loch in der Hecke oft jahrelang warten, bis es wieder dicht ist. 

Um diesen Fehler zu vermeiden, schneidet man die Seiten entweder genau senkrecht oder leicht konisch, d. h. sich nach oben verjüngend. Überspitzt ausgedrückt ergibt dies eine leichte Dreiecksform mit der breiten Basis unten und der kurzen Seite oben. Auf diese Weise beschattet die Heckenkrone die Seiten nicht. Eine gute Lösung auch für Hobbygärtner, die sich keinen exakten Rechteckschnitt zutrauen. 

Hecken schneiden

Man kann auch die Oberseite etwas radikaler (tiefer) schneiden, damit mehr Licht von oben in die Hecke gelangt. Auf diese Weise kann man die Hecke langfristig blickdicht halten. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn man die beiden oberen Kanten noch etwas abschrägt, also etwas zurücknimmt. So wird die Lichtausbeute im Inneren noch größer.

Um eine blickdichte Hecke zu erhalten, sollte sie mindestens zweimal im Jahr geschnitten werden. Günstige Schnittzeitpunkte sind bei fast allen Heckenarten das Frühjahr und der Herbst. Da im Frühjahr die eigentliche Wachstumsperiode noch bevorsteht, eignet es sich für gröbere Korrekturen und radikale Schnitte. Im Herbst ist eher ein sanfter Erhaltungsschnitt angebracht, damit die Hecke den Winter gut übersteht. Da sie in der kalten Jahreszeit nicht mehr wächst, würden Löcher oder kahle Stellen bis zum nächsten Jahr bestehen bleiben.

Natürlich decken diese Grundkenntnisse nicht alles ab, was sie beim Schnitt ihrer speziellen Hecken beachten müssen. Aber es ist gut, einige Grundkenntnisse zu haben, die man als Faustregel oft anwenden kann. Aus diesem Grund raten wir immer zusätzlich, sich vor dem Beschneiden der Hecke noch einmal gesondert mit ihren speziellen Bedürfnissen, Schnittzeitpunkten etc. zu beschäftigen.

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