Rostbraune Rinde am Apfelbaum

Eine rote Rinde am Apfelbaum kann verschiedene Ursachen haben: Sie kann durch einen Pilz oder durch eine Alge verursacht werden. Hier beschreiben wir beide Krankheitsbilder und geben einige Tipps, was Sie dagegen tun können.

Rotbraune Rinde durch eine Grünalge

Der Name „Grünalge“ klingt zunächst etwas seltsam, denn man erkennt sie daran, dass sie die Rinde von Bäumen rötlich bis rostbraun verfärbt. Der befallene Teil des Baumes sieht aus, als würde „Rost“ herunterlaufen. Diese Farbe ist vergleichbar mit der von Eisenrost und verrosteten Eisenteile kennt wohl jeder. Die Verfärbung ist eher flächig, als ob eine „Rostfarbe“ stellenweise am Stamm heruntergelaufen wäre.

Rotbraune Rinde durch Grünalge
Rotbraune Rinde durch Grünalge

Am häufigsten siedelt sie auf der Wetterseite von Bäumen. Sie besteht aus Milliarden kleiner Zellen, die sie auf der Rinde verteilt. Sie gehört zu den sogenannten Luftalgen. Das bedeutet, dass sie ihr Wasser aus der Luft bezieht und daher eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt.

Deshalb sind vor allem Bäume betroffen, die an sehr feuchten Standorten stehen, z. B. in der Nähe von Gewässern. Sie siedeln sich aber nicht nur auf der Rinde von Bäumen an, sondern auch auf Steinen, Mauern oder Schildern. Kurz gesagt, auf allem, was gerade verfügbar ist. Ein Befall mit diesen Algen ist jedoch eher harmlos. Denn sie dringen nicht in das Gewebe der Bäume ein. Das Aussehen der Alge kann zwar störend sein, aber letztendlich schadet sie dem Baum nicht. Sie ist sogar ein Indikator für eine gute Luftqualität. 

Manche Gärtner behaupten sogar, dass die Grünalge gesundes Holz vor Bakterien und Pilzen schützt. Nur bei älteren Obstbäumen kann ein Befall des Holzes auch schädlich sein. Hier ist es besser, die lose Rinde sowie Moose und Flechten zu entfernen. Denn hier können Schädlinge wie Blattläuse oder Apfelwickler überwintern und den Baum im nächsten Jahr massenhaft befallen. 

Sollten Sie gleichzeitig einen Massenbefall von Blattläusen und Ameisen haben, können Sie sich hier über die „natürliche Bekämpfung von Blattläusen“ informieren.

Rote Rinde durch Rotpustelkrankheit

Die sogenannte Rotpustelkrankheit ist leider nicht so harmlos wie die Grünalge. Sie wird durch einen Pilz mit dem lateinischen Namen Nectria cinnabarina verursacht. Wie der Name schon vermuten lässt, bildet der Pilz orangerote bis rotbraune Pusteln auf der Rinde. Vom Aussehen her erinnern sie an Masern beim Menschen, d.h. sie bilden eher viele abgegrenzte Punkte auf der Rinde als eine Fläche wie bei der Grünalge.

Die Krankheit befällt bevorzugt Laubbäume, Obstbäume und Ahornarten. Solange sie nur auf abgestorbenem Holz auftritt, gilt sie als eher harmlos. Greift die Krankheit jedoch auf gesündere Teile des Baumes über, muss sie bekämpft werden. 

Rotpustelkrankheit Nectria cinnabarina
Rotpustelkrankheit, Nectria cinnabarina

Ursache ist oft ein Wassermangel, der die Abwehrkräfte der Bäume deutlich schwächt. Die Rotpustelkrankheit wird auch als Wundparasit bezeichnet, der über Verletzungen des Baumes – sei es durch Schnitt oder Bruch – eindringen kann. Manchmal wird er auch in Holzhaufen gefunden, vor allem auf Holzscheiten, die auf dem Boden liegen. 

Die Krankheit entwickelt sich im Holz und mit der Zeit werden die Fruchtkörper (rote Pusteln) am Stamm sichtbar. Dort bildet der Pilz seine Sporen, die bei Regen aufquellen, aufplatzen und sich so mit dem Wind weiter verbreiten. 

Von diesem Pilz befallenes Holz sollte auf jeden Fall großzügig entfernt werden. Bei befallenen Ästen kann man ruhig ein Stück ins gesunde Holz zurückschneiden, damit möglichst kein Pilz am Baum verbleibt. Die abgeschnittenen kranken Äste müssen dann entweder verbrannt oder mit dem Hausmüll entsorgt werden. Der Kompost ist nicht geeignet, da die Sporen dort überleben und sich wieder ausbreiten könnten. Eine chemische Bekämpfung mit Spritzmitteln ist nicht möglich bzw. uns nicht bekannt.

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