Baumschnitt: Trauerweide richtig schneiden

Wer einen Schnitt an einer Trauerweide selbst durchführen oder planen möchte, sollte sich vorher die nötigen Grundkenntnisse aneignen. Trauerweiden sind sehr robust und daher schnittverträglich. Sie können auf verschiedene Arten geschnitten werden.

Wann schneidet man Trauerweiden?

Die gesetzlichen Bestimmungen sehen vor, dass zwischen März und Oktober keine größeren Rückschnitte vorgenommen werden dürfen. In dieser Zeit nisten dort viele Vögel und Insekten. Es bleibt also nur die Zeit von November bis Februar, in der geschnitten werden kann. Wer früh im Jahr – vor der Blüte – schneidet, wird oft mit dem Austrieb zahlreicher Kätzchen belohnt. 

Nach der Blüte sind jedoch leichte Pflegeschnitte zulässig, bei denen z. B. abgestorbene oder beschädigte Äste entfernt werden.

Trauerweide richtig schneiden

Müssen Trauerweiden geschnitten werden?

Eine gesunde Trauerweide mit genügend Platz im Garten braucht eigentlich nicht geschnitten zu werden. Trauerweiden können bis zu 100 Jahre alt werden und sich zu einem stattlichen Baum entwickeln. Sie kann eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen und eine Krone entwickeln, die fast so groß wie ein Baum sein kann. Hinzu kommt, dass sie ungeschnitten am besten gedeiht und am längsten lebt. 

Es kann jedoch sein, dass einige praktische Gründe für einen Rückschnitt sprechen, die wir bereits im Artikel „Trauerweide am Haus oder im Garten pflanzen?“ ausführlich besprochen haben. 

Selbst schneiden oder Profis holen?

Die nächste Frage ist, welche Weide man selbst schneiden kann und welche nicht. Eine Auslichtung der Krone von großen Bäumen – um wieder mehr Licht in den Garten zu bekommen – wird nur von einem Profi durchgeführt werden können. Eine Hebebühne, die einen Schnitt in solch gefährlichen Höhen ermöglicht, dürften die wenigsten zu Hause haben.

Wer jedoch relativ früh mit dem Schnitt seiner Trauerweide beginnt, kann ihr Höhenwachstum leicht begrenzen. So ist es zum Beispiel möglich, eine Trauerweide zu einer Kopfweide zu schneiden. Dazu ist mindestens alle zwei Jahre ein starker Rückschnitt aller oberen Triebe oder das Entfernen der Zweige bis auf die kurzen Astansätze erforderlich.

Die Kopfweide ist keine Baumart, sondern das Ergebnis eines Formschnitts der Weide. Dabei wird der Stamm bereits in jungen Jahren in 2-3 m Höhe gekappt. Aus dieser Schnittstelle werden später viele junge Triebe gebildet. Diese Wuchsform zu schneiden, ist für die meisten Hobbygärtner leicht zu bewerkstelligen.

Welche Werkzeuge brauche ich?

Viele verwenden eine Astschere für dünnere Äste und eine Motorsäge mit langem Schwert für dickere Äste. Sehr kleine Triebe können auch mit einer Gartenschere geschnitten werden. Wenn die Trauerweide nicht klein gehalten wurde, braucht man oft zusätzlich einen Hubsteiger, um sicher in die oberen Bereiche des Baumes zu gelangen. 

Es empfiehlt sich auch, einen Häcksler zur Hand zu haben, da beim Schneiden viel Schnittgut anfällt.  Dieses lässt sich gut häckseln und kann dann verwendet werden, um die Wege zu mulchen.

Junge Trauerweiden zu Kopfweiden schneiden

Ziel dieses Schnittes ist es, die Trauerweide in ihrer Wuchshöhe zu begrenzen, d. h. zu einer Kopfweide zu schneiden. Nachdem der Stamm in einem ersten Schritt auf eine Höhe von ca. 2 bis 3 m zurückgeschnitten wurde, schneidet man in den folgenden Jahren nur noch die besenartigen Triebe zurück. 

Trauerweiden gelten als unverwüstlich, d. h. sie vertragen auch radikale Rückschnitte klaglos und treiben immer wieder aus, solange die Wurzeln gesund sind.

Trauerweide am See

Was muss ich beim Schnitt beachten?

Die neuen Ruten der Trauerweide bilden sich fast immer an der alten Schnittstelle. Sie können zu sehr dichten und verzweigten Büscheln heranwachsen, die erst einmal freigeschnitten werden müssen. Wer sich keinen Hubsteiger für höhere Lagen leisten kann, muss dann in den Baum klettern.

Anschließend werden die mehrere Meter langen Ruten nacheinander an der Basis abgeschnitten. Achten Sie darauf, dass durch herabfallende Äste niemand verletzt wird und dass keine anderen Gegenstände wie Zäune, Pergolen oder Sichtschutzwände beschädigt werden. 

Außerdem ist es von Vorteil, wenn man Helfer hat, die das Schnittgut vom Boden auflesen und häckseln. Sonst hat man am Ende einen Haufen, der schwer zu entwirren und zu entsorgen ist. 

Sind alle Langtriebe entfernt, können die Stöcke mit der Motorsäge nochmals sauber eingekürzt werden. Wichtig ist, dass der Schnitt schräg erfolgt, damit das Regenwasser gut ablaufen kann. Wunden, in denen das Wasser stehen bleibt, können leicht faulen. 

Die Zwieseläste brechen mit zunehmendem Alter leicht ab und müssen deshalb ebenfalls geschnitten werden. Beim Schneiden der Ruten immer von außen nach innen vorgehen. 

Wurzeln von Trauerweiden schneiden

Die Trauerweide kann ein enorm starkes Wurzelwerk ausbilden, mit dem sie problemlos Steinplatten oder ganze Auffahrten anheben und auf Dauer sogar zerstören kann. Leider machen die Wurzeln auch vor Nachbars Garten nicht Halt. Wenn Sie solche Schäden feststellen, sollten Sie Fachleute zu Rate ziehen. Mit ihnen kann geklärt werden, ob der Baum samt Wurzeln entfernt werden muss oder ob der Schaden auf andere Weise eingedämmt werden kann.

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