Kann ich den Sämling einer Eibe umpflanzen oder sollte ich Sie dort belassen, wo sie von selbst gewachsen ist? Ich hatte ein anderen Sämling verpflanzt, der nicht anging!!
Gapt-Gartenberater:
Eiben sind nahezu unkaputtbar…. aber nur sofern sie deutlich größer, als ein Sämling sind und ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Nicht aber, wenn es noch winzige Pflänzchen von wenigen Zentimetern sind. Es gibt also in jungen Jahren keinen Unterschied zu anderen Pflanzen, die dann ebenfalls noch besonders empfindlich sind.
Hätten Sie bei ihrem ersten eingegangenen Sämling eine dicke Schaufel der Erde mit umgepflanzt, in der er gekeimt ist (ohne auch nur das kleinste Würzelchen zu zerstören) wäre Ihr Eibensämling überall angegangen.
Ältere Eiben sind absolut anspruchslos was den Boden anbetrifft. Aber was gerade gekeimte Eiben nicht mögen ist zum Beispiel gedüngte Blumenerde.
Gehen wir davon aus, dass Ihr nächster Keimling (unabhängig von der Pflanzenart) 10 Zentimeter Wuchshöhe hätte. Dann stechen Sie einfach mit einem Spaten rundherum einen Radius von mindestens 10 Zentimeter (also 20 Zentimeter Durchmesser) die Erde ab. Und in der Tiefe genau so. Dann funktioniert jede Umsiedlung in fremde Gefilde.
Ein so an der Wurzel völlig unversehrtes Eibenpflänzchen können Sie überall hin verpflanzen. Denn es dauert sicher noch mindestens ein Jahr, bis die Wurzeln die Grenzen dieses abgestochenen Ballens erreicht haben. Und danach ist es den Eibenwurzeln ziemlich wurscht, auf welchen Boden sie treffen.
Kleiner Hinweis noch: Man kann das Wachstum einer Eibe so gut wie überhaupt nicht durch Düngung beschleunigen. Sie wächst von Natur aus sehr langsam. Aber wenn nicht aufgenommener Dünger sich im Boden anreichert, ist er verseucht. Mit nichts kann man besser Pflanzen umbringen, als mit Überdüngung. Zugegeben ist die Eibe ein Spezialfall, aber das Thema der Überdüngung ist ein gärtnerisches Prinzip, das man immer im Kopf behalten sollte. Denn der Boden umgibt das Herz einer Pflanze, und dies ist seine Wurzel.