Liguster wie ein Profi schneiden

Wer seinen Liguster wie ein Profi schneiden will, sollte sich vorab unsere Tipps für den Rückschnitt ansehen. Hier haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengestellt, die Sie für einen sauberen Rückschnitt Ihrer Hecke brauchen.

Wann schneidet man Liguster?

Um eine Ligusterhecke in Form zu halten, sind in der Regel zwei gezielte Schnitte pro Jahr erforderlich, die auf die Wachstumsphasen der Pflanze abgestimmt sind. Der erste Schnitt erfolgt in der Zeit vom Frühjahr bis etwa Ende Juni, während der zweite Schnitt nach der Hitze des Sommers im Herbst durchgeführt wird.

Die erste Wachstumsperiode im Frühjahr ist zweifellos die stärkste. Sie beginnt mit den ersten warmen Tagen und wird bis in den Hochsommer fortgesetzt. In dieser Zeit wird die Ligusterhecke mit der Heckenschere auf die gewünschte Höhe und Form geschnitten. Da der Liguster in dieser Zeit immer wieder nachwächst, kann man durch häufiges Zurückschneiden eine dichtere und vollere Oberfläche der Hecke erreichen. Diese Methode eignet sich nicht nur für die Pflege von Ligusterhecken, sondern auch für die Pflege vieler anderer Heckenarten.

Für einen tieferen und radikaleren Schnitt wird idealerweise das Frühjahr gewählt. In dieser Jahreszeit sind die Regenerationskräfte der Pflanzen am stärksten, wodurch ein kräftiger Neuaustrieb angeregt wird. Ab April kann man beobachten, wie der Liguster in Rekordzeit mit dem Austrieb beginnt. Wenn der Frühlingsaustrieb im Gange ist, ist auch ein radikaler Rückschnitt bis ins alte Holz möglich.

Liguster Beeren schneiden

Der zweite Wachstumsschub im Herbst ist dagegen deutlich zurückhaltender und kürzer als der Austrieb im Frühjahr. In dieser Zeit lohnt sich nur ein sanfter Formschnitt. Damit werden die wildesten Auswüchse gebändigt. Wenn Sie den letzten Schnitt des Jahres durchführen, denken Sie daran, dass nach diesem Schnitt nicht mehr viel Grün nachwächst.

Ein Rückschnitt im Herbst kann bestimmte Pflanzen anfälliger für Kälte machen. Obwohl Liguster nicht zu diesen Pflanzen gehört, sieht er nach einem radikalen Herbstschnitt im Winter wenig attraktiv aus. Ein zu starker Rückschnitt im Herbst ist daher zu vermeiden, damit die Hecke im Winter nicht kahl und anfälliger für Frostschäden ist.

Wenn Ihre Ligusterhecke bisher gut gepflegt wurde und nur einen leichten Formschnitt benötigt, können Sie sich auf zwei gezielte Schnitte pro Jahr beschränken. Der erste Schnitt sollte ab Mitte Juni durchgeführt werden. Der zweite Schnitt sollte zwischen August und September erfolgen.

Radikaler Schnitt beim Liguster

Wenn Ihr Liguster völlig aus der Form geraten ist, kann ein starker Rückschnitt die richtige Lösung sein. In der Fachsprache der Gärtner wird diese Art des Rückschnitts auch als Verjüngungsschnitt bezeichnet. Das Frühjahr ist dafür der günstigste Zeitpunkt. Sobald sich die ersten kleinen Knospen der neuen Triebe zeigen, ist der ideale Zeitpunkt für den Schnitt. Auf diese Weise wird Ihr Strauch bis zum Sommer wieder einigermaßen grün. Auch wenn der Strauch im Sommer vielleicht nicht ganz blickdicht ist, wird er dennoch halbwegs gepflegt aussehen.

Bei diesem Rückschnitt wird das alte Holz entfernt, um die Wuchskraft auf die jungen Triebe zu konzentrieren. Dabei muss man nicht besonders vorsichtig vorgehen: Der Liguster verträgt auch sehr tiefe Schnitte relativ gut. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, die Form des Strauches wieder nach Ihren Vorstellungen zu gestalten.

Ein rigoroser Rückschnitt im Sommer ist weniger ratsam, da in dieser Zeit vor dem Winter zu wenig neues Grün nachwächst. Es gibt zwar eine zweite Wachstumsphase im Herbst. Diese ist aber deutlich schwächer ausgeprägt als im Frühjahr.

So vermeidet man, im Winter auf ein kahles Gerüst zu blicken. Im Frühjahr sind die Säfte und die Wuchskraft noch in den Wurzeln vorhanden. Selbst ein starker Rückschnitt richtet daher kaum Schaden an. Liguster ist so widerstandsfähig, dass er auch unprofessionelle Schnitte meist problemlos übersteht.

Ligusterhecke schneiden

Welches Werkzeug verwendet man?

Zum Schneiden von Ligusterhecken sind elektrische Heckenscheren besonders geeignet. Diese darf jedoch zwischen dem 1. März und dem 1. Oktober nicht verwendet werden, um brütende Vögel zu schützen. Mit einer elektrischen Heckenschere werden Zweige bis ca. 5 mm Dicke geschnitten. 

Der Vorteil liegt darin, dass man mit diesem Gerät relativ schnell eine große Menge schneiden kann. So ist es möglich, die Hecke bereits wieder in ihre grobe Form zu bringen. Vor allem die langen Tentakel der Zweige lassen sich auch in größeren Mengen gut in den Griff bekommen. 

Für alle dickeren Triebe ist eine Astschere gut geeignet. Ansonsten eignet sich für dickes Schnittgut auch eine benzinbetriebene Heckenschere. Allerdings werden die wenigsten Hobbygärtner ein solches Gerät zu Hause haben.

Formschnitt bei jungem Liguster

Unabhängig von der Größe vertragen auch junge Liguster immer einen Formschnitt. Wenn Sie ihn nicht schneiden, werden Sie feststellen, dass sich der Liguster kaum verzweigt. Am Ende wird er eine unansehnliche Pflanze mit vielen Tentakeln.

Der Liguster hat die Tendenz zur Bildung einer Vielzahl von überlangen Einzeltrieben, die unaufhaltsam in Richtung Licht wachsen. Besonders in der ersten Wachstumsphase, die im Frühjahr beginnt und bis etwa Mitte/Ende Juni andauert, ist dieses Phänomen zu beobachten.

Warten Sie bis etwa Mitte Juni, dann prüfen Sie die senkrechten Triebe und schneiden Sie diese etwa 10 bis 15 cm über der vorherigen Höhe Ihrer Hecke ab. Stellen Sie sich die zukünftige Form Ihrer Hecke vor und schneiden Sie alles an den Seiten weg, was über diese Form hinausragt. Haben Sie keine Angst davor, großzügig zu sein, denn auf diese Weise fördern Sie auch die Verzweigung dieser Spitzen. Auf diese Art und Weise haben Sie bereits die Grundbreite Ihrer Hecke festgelegt.

Schneiden Sie deshalb an den Seiten nur so viel ab, was über die gewünschte Breite hinauswächst. Dies ist nämlich der Bereich, in dem der Lichteinfall am geringsten ist. Im Hinblick auf die Höhe kann ein Rückschnitt in die Tiefe durchaus sinnvoll sein, um die Anzahl der Verzweigungen zu erhöhen.

Nach einem warmen Sommer folgt ein zweiter Wachstumszyklus. Beobachten Sie hier einfach, was wieder an Grün dazu gekommen ist und schneiden dann im Herbst noch entsprechend nach. So erhalten Sie mehr Fülle und 10 bis 15 cm mehr Höhe. Ihre Ligusterhecke wird noch nicht ganz dicht sein. Aber denken Sie daran, dass jeder Schnitt mindestens zwei Seitentriebe hervorbringt.

Fazit: Bei jungem Liguster die Triebe nach den beiden Wachstumsphasen des Jahres in der Höhe etwas zurückschneiden und die Gesamthöhe langsam erhöhen. Lassen Sie sie seitlich wachsen, um die gewünschte Breite zu erreichen, denn dort entsteht lichtbedingt das geringste Grün.

Ligusterhecke schneiden Profi

Was schneidet man im Herbst?

Im Spätherbst ist es ratsam, den Liguster nochmals sanft in Form zu schneiden, wobei der Schnitt nicht zu radikal sein darf. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu stark zurückzuschneiden, damit der Liguster nicht kahl überwintern muss. Frische, zarte Triebe sollten entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zu tief in das Holz geschnitten wird. Ein starker Rückschnitt bedeutet nicht das Ende für Ihren Liguster. Er ist aber nicht unbedingt gut für seine Gesundheit.

Im Winter wird Ihr Liguster in der Regel alle Blätter abwerfen – es sei denn, Sie haben es mit einem „Atrovirens“ zu tun. Aber auch diese Ligusterart, die als „immergrüner“ Liguster bekannt ist, hat ihre Grenzen und wird auch bei niedrigen Temperaturen ihre Blätter abwerfen.

Was den Schutz vor Frostschäden betrifft, so liegt dies zu einem großen Teil in den Händen der Natur und ihrer Launen im Winter. Wenn Sie sich jedoch einen zusätzlichen Schutz wünschen, können Sie den Boden mit einer Mulchschicht bedecken und ein Vlies über die Hecke legen. Dies wird jedoch kaum gemacht und ist auch nicht wirklich notwendig.

Die Triebe, die am ehesten Frostschäden erleiden, sind diejenigen, die am weitesten herausragen. Diese Triebe sollten im Idealfall bereits im Rahmen des Formschnitts im Herbst entfernt werden.

Wenn Ihr Liguster den Winter nicht überlebt, liegt das meistens daran, dass er ausgetrocknet und nicht erfroren ist. Der Liguster verliert über die Blätter Feuchtigkeit, die er aber nicht nachliefern kann, wenn der Boden gefroren ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, vor allem junge Ligusterhecken während des Winters an frostfreien Tagen mit Wasser zu versorgen.

Ligusterhecke im Sommer zurückschneiden?

Liguster kann auch im Sommer geschnitten werden. Das ist aber nur in den seltensten Fällen wirklich notwendig. Ein zweimaliger Rückschnitt im Jahr – wie oben beschrieben – reicht völlig aus.

Im Sommer ist es wichtig, dass die Hecke nach dem Schnitt ausreichend bewässert wird. Es reicht nicht aus, nur die Oberfläche ein wenig nass zu machen, sondern die Feuchtigkeit muss auch bis zu den Wurzeln gelangen.

Auf diese Weise kann man auch erreichen, dass der zweite Austrieb früher einsetzt, als dies normalerweise der Fall ist. Insbesondere bei Neupflanzungen ist dann nicht mehr mit übermäßigem Austrieb zu rechnen. Schneiden Sie daher nur so viel zurück, dass die Äste und der Neuaustrieb stabil bleiben – sie sollten sich selbst halten können.

Richtig dicht wird eine Hecke nur, wenn sie mehrere Jahre kontinuierlich geschnitten wird! Aber dafür reichen zwei Schnitte pro Jahr völlig aus – man kann es auch übertreiben.

Ligusterhecke pflanzen schneiden

Wie geht man beim Schneiden vor?

Wie bei vielen anderen Heckenarten empfiehlt es sich, Ligusterhecken von unten nach oben zu schneiden. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Schnittgut an den Seitenzweigen hängen bleibt. Im unteren Bereich befinden sich in der Regel viele kleine Äste und Triebe. Diese verhindern, dass das Schnittgut ungehindert auf den Boden fällt.

Grundsätzlich kann jede Heckenart in jede Richtung geschnitten werden – Hauptsache, die Person, die die Heckenschere bedient, muss keine Höchstleistungen vollbringen und sich verrenken.

Wenn Ihre Hecke nur einen Meter hoch ist, müssten Sie sich eigentlich auf den Boden setzen, um von unten nach oben schneiden zu können! Bei flacheren Hecken, die nicht höher als die eigene Hüfte sind, ist es bequemer, seitlich zu schneiden. Dabei ist darauf zu achten, dass die elektrische Heckenschere frei nach unten geschwenkt werden kann.

Unabhängig davon ist es in der Regel ratsam, zunächst einen Streifen ganz unten auf dem Boden freizuschneiden und das abgeschnittene Grün zu entfernen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie dafür eine Heckenschere oder eine Gartenschere verwenden. Wichtig ist, dass Sie einen deutlichen Kontrast zwischen der Hecke und dem Hintergrund schaffen. So können Sie sich auf Ihr Augenmaß verlassen.

So lassen sich kleine Unebenheiten besser erkennen. Dies erleichtert die Planung, wo und in welchem Umfang noch Nacharbeiten erforderlich sind.  Sie können sich auch visuell an bestimmten Punkten – wie z. B. einem Bordstein, der Begrenzung des Gehwegs o. ä. – orientieren. – orientieren. 

Im Idealfall sollte die Hecke am Ende leicht trapezförmig sein, damit sie gleichmäßig Licht bekommt. Wir können hier nur Empfehlungen geben. Wichtig ist, dass sich der Hobbygärtner mit der gewählten Methode wohlfühlt.

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