Symbiose: Wie Ameisen Blattläuse züchten

Viele Hobbygärtner werden nervös, wenn sie Blattläuse im Garten entdecken. Sie leben mit Ameisen in einer Symbiose, die diese Tiere hegen und umsorgen. In den wenigsten Fällen ist es notwendig, die Blattläuse zu bekämpfen – man kann so eine Symbiose auch tolerieren und wertschätzen. Daher wollen wir hier diese Symbiose einmal näherbringen und erklären, ab wann eine Bekämpfung wirklich nötig ist.

Blattläuse und Ameisen: Ein wichtiger Teil unseres Ökosystems

Obwohl Blattläuse oft als Schädlinge angesehen werden, sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil unseres natürlichen Ökosystems. Als Teil der Nahrungskette sind sie nicht nur Nahrung für Ameisen, sondern auch für viele andere Insekten und Vogelarten. Es ist daher sinnvoll, sie in den meisten Fällen im Garten zu dulden.

Blattläuse und Ameisen sind in geringen Mengen für die Pflanzen nicht schädlich. Sie können sogar als Indikatoren für ein gesundes ökologisches Gleichgewicht angesehen werden. Oft wählen sie nur eine oder wenige Wirtspflanzen aus und lassen ihre Nachbarn in Ruhe. Erst wenn sie in sehr großen Massen auftreten, werden sie zum Problem. Solche Massenvorkommen können auf Ungleichgewichte in der Umwelt hinweisen, die untersucht und gegebenenfalls korrigiert werden sollten.

Ameisenplage: Wie Ameisen Blattläuse züchten

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Wer als Gärtner mit der Natur arbeiten will, sollte nie nur an sich selbst denken, sondern an alle Lebewesen in ihrer Gesamtheit. Der Garten ist ein organisches Wesen, das aus Millionen von Lebewesen besteht, die zusammenwirken. Insofern ist es eine gesunde Einstellung, einen Teil des Gartens der Natur zu überlassen und einen anderen Teil für die eigenen Zwecke zu nutzen. 

Blattläuse tragen zur biologischen Vielfalt bei, denn es gibt eine erstaunliche Artenvielfalt an Blattläusen, allein in Mitteleuropa sind es über 800 verschiedene Arten. Dies trägt zur gesamten Biodiversität bei und bereichert unser Ökosystem.

Die Faszination der Symbiose zwischen Ameisen und Blattläusen bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Komplexität und Schönheit der Natur zu erkennen und zu schätzen.

Blattläuse Ameisen Teil unseres Ökosystems

Symbiose: Wie Ameisen Blattläuse pflegen und züchten

Die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen Ameisen und Blattläusen ist ein Beispiel für ein Phänomen, das unter dem Namen Mutualismus bekannt ist. Diese Art der Symbiose bietet Vorteile für beide Seiten: Die Ameisen bieten den Blattläusen Schutz vor möglichen Bedrohungen. Im Gegenzug liefern die Blattläuse den Ameisen eine zuckerreiche Substanz, den sogenannten Honigtau.

Honigtau wird von Blattläusen ausgeschieden und enthält sehr viel Zucker und Wasser. Er bildet einen klebrigen Belag auf den Pflanzen und zieht auch andere Tiere an. Vor allem für die Ameisen stellt er eine attraktive Nahrungsquelle dar. Sie sammeln ihn und tragen ihn in ihr Nest, um ihn zu fressen.

Ameisen beschützen die Blattläuse und verteidigen sie gegen Fressfeinde wie andere Insekten, Spinnen und Vögel. Nähern sich andere Tiere den Blattlauskolonien, werden sie von den Ameisen bekämpft und vertrieben.

Kohlenhydratreiche Pflanzensäfte sind die Hauptnahrung der Blattläuse. Die aufgenommene Saftmenge entspricht etwa dem eigenen Körpergewicht. Sie verwerten vor allem die in den Säften enthaltenen Aminosäuren, sodass bei der Verdauung eine große Menge an Zucker und Wasser übrig bleibt.

Ameisen pflegen und züchten Blattläuse

Blattläuse sind winzige Insekten. Sie gehören zur Familie der Pflanzenläuse. Sie kommen in einer Vielzahl von Farben vor, darunter auch schwarz, grün und rot. 

Blattläuse haben die einzigartige Fähigkeit, sich zu vermehren, ohne sich zu paaren. Sie können mehrmals am Tag sowohl Eier legen als auch lebende Nachkommen hervorbringen. Diese schnelle Vermehrungsrate ermöglicht es den Blattläusen, innerhalb kurzer Zeit eine Pflanze zu besiedeln. 

Für Gärtner und Naturliebhaber bietet dieses Zusammenleben wertvolle Erkenntnisse. Es ist wichtig zu erkennen, dass Ameisen und Blattläuse in moderaten Mengen für die Pflanzen nicht schädlich sind. Problematisch wird es erst bei massivem Befall vieler Pflanzen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man der Natur im Garten auch ohne Eingriff ihren Platz lassen. 

Blattläuse natürlich bekämpfen

Wenn viele Pflanzen befallen sind, deutet dies auf ein Ungleichgewicht hin, gegen das etwas unternommen werden sollte. Blattläuse lassen sich jedoch mit sehr sanften und natürlichen Hausmitteln leicht loswerden. Der Griff zur chemischen Keule ist weder notwendig noch gut für Ihren Garten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Blattläuse auf sanfte Weise loswerden können. 

Schon der gezielte Einsatz von Wasser kann eine Hilfe bei der Beseitigung von Blattläusen sein. Ein kräftiger Strahl aus dem Gartenschlauch spült die Läuse einfach von den Pflanzen. Die Läuse landen auf dem Boden und sind oft nicht mehr in der Lage, die Pflanze zu erreichen, bevor sie absterben. Für eine wirksame Bekämpfung ist es wichtig, dies regelmäßig zu wiederholen.

Eine weitere natürliche Methode ist die Verwendung eines handelsüblichen Spülmittels. Dies wird einfach mit Wasser vermischt und mit einer Sprühflasche auf die Pflanzen gesprüht. Vorzugsweise sollte ein Spülmittel verwendet werden, das sich in der Natur gut und vollständig abbaut. Die Seifenlösung stört die Atmung der Blattläuse und tötet sie ab. Es ist wichtig, den Boden zu schützen, damit die Seifenlösung nicht in größeren Mengen in den Boden eindringen kann.

Ölhaltige Sprays, insbesondere auf der Basis von Rapsöl oder Niemöl, sind ebenfalls wirksam. Sie bilden auf den Läusen einen klebrigen Film, der es den Läusen erschwert, zu atmen, sodass sie ebenfalls abgetötet werden.

Ein altes Hausmittel ist die Verwendung von Brennnesselsud und Brennnesseljauche. Die Brennnesseln werden in Wasser eingeweicht, wodurch sich ihre Wirkstoffe lösen. Dieser Sud kann dann auf die Pflanzen gesprüht werden und hilft so, die Läuse von den Pflanzen zu vertreiben. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass der Sud als natürlicher Dünger dient und das Immunsystem der Pflanzen stärkt.

Es ist wichtig, diese Bekämpfungsmaßnahmen regelmäßig zu wiederholen, bis der Befall stark zurückgegangen oder ganz verschwunden ist.  Diese Maßnahmen sollten bei warmem und trockenem Wetter durchgeführt werden, damit die Mittel nicht durch Regen weggespült werden. 

Zusätzlich können natürliche Feinde der Blattläuse zur Bekämpfung eingesetzt werden. Marienkäfer und Florfliegen fressen Blattläuse und helfen so, den Befall zu reduzieren. Zuchtlarven dieser Insekten können gekauft und im Garten ausgebracht werden, um eine biologische Bekämpfung der Blattläuse zu ermöglichen.

Alles in allem sind all diese Methoden natürliche und wirksame Mittel, um Blattläuse zu bekämpfen und die Gesundheit unserer Pflanzen zu fördern. Mit etwas Aufmerksamkeit und Pflege können wir so einen gesunden und lebendigen Garten erhalten.

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