Weide / Trauerweide vermehren mit Stecklingen

Bei der Trauerweide kann jeder Teil – egal ob Stamm oder Ästchen – wieder austreiben. Damit kann man die Ruten als Stecklinge verwenden und neu pflanzen. Wie man dabei vorgeht, wollen wir hier zeigen. 

Stecklinge der Trauerweide

Wer einen Rückschnitt bei seiner Trauerweide macht, bekommt jede Menge Grünschnitt. Diesen kann man häckseln und als Mulch für die Wege im Garten verwenden oder man behält einige Stöcke, um sie zu bewurzeln und an anderer Stelle wieder einzupflanzen. 

Trauerweide Weide Stecklinge im Wasser

Was kann ich verwenden?

Nicht umsonst wird die Weide als nahezu unzerstörbar bezeichnet. Damit ist nicht nur der Baum selbst gemeint, sondern auch fast das gesamte Holz, das beim Schneiden der Bäume anfällt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich nur um eine Rute oder einen dickeren Stammabschnitt handelt. Sobald diese mit Wasser oder feuchtem Boden in Berührung kommen, treiben sie neue Wurzeln aus.

Wenn von einer Weide etwas Schnittgut übrig bleibt, hat man also eine große Auswahl. Meistens werden die Stöcke als Stecklinge verwendet. Aus ihnen lassen sich viele kleine Sträucher oder schnell wachsende Sichtschutzwände ziehen.

Welcher Boden ist geeignet?

Feuchte und tiefgründige Böden werden von der Trauerweide bevorzugt. Auf mäßig trockenen Böden gedeiht sie jedoch auch. Sie kommt sowohl mit einem sauren als auch mit einem alkalischen pH-Wert zurecht und stellt in der Regel nur geringe Ansprüche an den Standort, sodass sie auch auf nährstoffarmen Böden wachsen kann. Sie bevorzugt jedoch einen hellen, sonnigen und nicht zu trockenen Standort.

Trauerweide Stecklingen in den Boden stecken

Die einfachste Methode, die Ruten in Form von Stecklingen zu vermehren, besteht darin, sie einfach in den Boden zu stecken. Sie brauchen nur genügend Feuchtigkeit, um im Boden neue Wurzeln zu bilden. Sie sind so robust, dass sie danach in Rekordzeit neue Wurzeln bilden und anwachsen. 

Wenn man sie so in Reih und Glied in den Boden steckt, kann man aus ihnen zum Beispiel einen Sichtschutz wachsen lassen. Wichtig ist nur, dass man das Gehölz im Auge behält. Es muss sorgfältig zurückgeschnitten werden, damit es nicht wieder zu einem Baum heranwächst. Auf die gleiche Art und Weise kann man auch einen lebenden Zaun wachsen lassen.

Trauerweide Weide Stecklinge vermehren

Stecklinge im Wasserglas wurzeln lassen

Wer sich nicht sicher ist, ob und welche Pflanzenteile der Weide wurzeln, kann sie auch zunächst in ein Glas mit Wasser stellen. Schon nach wenigen Wochen kann man dort die Wurzelbildung erkennen. Wenn ein Steckling keine Wurzeln bildet – was eher selten der Fall ist – sortiert man ihn einfach aus.

So erhält man bewurzelte Stecklinge, die man auch wieder in den Garten pflanzen kann. Bis aus den neuen Stecklingen eine schöne Hecke, ein Zaun oder ein Sichtschutz geworden ist, braucht es etwas Geduld. Aber die Weide ist eine sehr schnell wachsende Pflanze, d. h. sie braucht weniger Zeit als viele andere Pflanzen – mit Ausnahme von Bambus – um entsprechend groß zu werden.

Auf jeden Fall sieht ein lebender Sichtschutz im Garten viel schöner aus als so manche teure Schilfwand. Da der Schnitt der Weide sehr einfach ist, kann man die Triebe auch leicht auf wenige Zentimeter (Stammdicke) begrenzen. 

Fazit

Solange der Boden feucht genug ist und sie genug Sonne bekommt, wächst ein solcher Sichtschutz kontinuierlich. Da es bei uns – bedingt durch den Klimawandel – im Sommer immer häufiger zu längeren Trockenperioden kommt, muss in diesen Zeiten zusätzlich bewässert werden. 

Denn das Einzige, was junge Weiden nicht vertragen, ist lang anhaltende Trockenheit. Vor allem die jungen Wurzeln sind noch nicht tief und verzweigt genug, um alle verfügbaren Wasserquellen anzapfen zu können.

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