Rosenschnitt bei vermeintlich toten Ästen

Soll man tote Äste bei Rosen schneiden? Was den Rosenschnitt betrifft, gibt es immer wieder Fragen zu speziellen Fällen. Hier haben wir einige Fälle rund um den Rosenschnitt gesammelt und für Sie beantwortet.

Wann schneidet man Rosen?

Mit dem Schnitt der Rosen kann etwa ab Mitte März begonnen werden, wenn die Gefahr von strengen Frösten vorüber ist. Ein einfacher Anhaltspunkt zur Bestimmung des optimalen Schnittzeitpunktes ist die Blütezeit der Forsythie. Ein Rückschnitt schadet den Rosen nicht, wenn sie zu diesem Zeitpunkt bereits neue Triebe und erste Blätter zeigen.

Der letzte Schnitt kann im Herbst durchgeführt werden, sobald die Rosen verblüht sind. Dabei muss man sich witterungsbedingt orientieren, d. h. es darf noch keine Nachtfröste geben. Je nach Region kann dies in Deutschland noch von Oktober bis November vorkommen. Achten Sie auch auf das Laub der Rosen – sobald es zu faulen beginnt, sollte spätestens der letzte Schnitt erfolgen. 

Rosen schneiden abgestorbene Äste

Rosenschnitt bei vermeintlich toten Ästen

Bei größeren Rosen ist es normal, dass einzelne Zweige mit der Zeit braun werden und absterben. Ob es sich um scheinbar abgestorbene Zweige oder um echtes Totholz handelt, lässt sich am Austrieb der Blätter erkennen. Ist kein Austrieb mehr erkennbar, handelt es sich um Totholz. 

Wenn Sie Totholz erkennen, können und sollten Sie es in der Regel auch entfernen. Abgestorbenes Holz beginnt zu faulen. Dadurch können Krankheiten und Erreger eindringen. Schneiden Sie das Totholz immer bis zum Ansatz zurück. Ist noch lebendes Holz vorhanden, mindestens bis zur vorherigen Verzweigung. Wenn Sie bei diesem Schnitt etwas von dem lebenden Holz erwischen, ist das auch nicht so schlimm. Rosen vertragen einen Rückschnitt sehr gut. Meistens freuen sie sich sogar, wenn sie von zu vielen Trieben befreit werden.

Rose beim Umtopfen stark zurückschneiden?

Die beste Zeit zum Umpflanzen ist zwischen Anfang November und Ende Februar. Vermeiden Sie es, Ihre Rosen während der Wachstumsphase zu versetzen. Wenn die Triebe voll belaubt sind, können sie sehr schnell austrocknen. Rosen können im Notfall auch im Sommer umgetopft werden, sollten dann aber vorher kräftig zurückgeschnitten werden.

Beim Umpflanzen von Beet- und Edelrosen gilt es, die Pflanze vorsichtig auszugraben. Verwenden Sie dazu einen Spaten und platzieren Sie diesen so tief wie möglich bei den Wurzeln, um diese sorgfältig abzutrennen. Danach können Sie die Pflanzen ohne einen Erdballen aus dem Loch heben.

Leider ist es in den meisten Fällen unvermeidlich, dass die Wurzeln der Rose beschädigt werden. Je mehr Wurzeln zerstört werden, desto weniger wird sie in der Lage sein, das Blattgrün zu versorgen. Damit nach der Verpflanzung möglichst wenige Zweige absterben, werden diese stark zurückgeschnitten. 

Rosen brauchen einen kräftigen Rückschnitt, um nach dem Umtopfen in Form zu bleiben. Wenn die Wurzeln beim Umtopfen nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden, wird Ihre Rose mit großer Wahrscheinlichkeit wieder in voller Pracht blühen und gedeihen.

Von den Hauptästen sollten mindestens 50 bis 70 Zentimeter stehen bleiben, die Seitentriebe sollten auf etwa eine Handbreit zurückgeschnitten werden. Sind an der Pflanze abgestorbene Triebe vorhanden, sollten diese direkt an der Basis entfernt werden. Um die Verdunstungsfläche nach dem Austrieb möglichst kleinzuhalten, kann es auch sinnvoll sein, einen Teil der Hauptäste zu entfernen.

Rosen tote Äste

Soll man auch junge Rosen schneiden?

Wer eine sehr junge Rose beschneiden will, sollte dies optimalerweise ebenfalls im Frühling tun. Der Herbst wäre dazu eher ungeeignet, da nach einem Beschnitt das Wachstum in den Winter hinein sehr eingeschränkt wäre. Zudem sollten bereits mehrere Rosenaugen erkennbar sein. Bei einem Rückschnitt schneidet man einen Zweig immer knapp über dem Rosenauge ab.

Es ist sehr wichtig, die Rosenaugen beim Schnitt zu berücksichtigen, da die Rose nur an diesen Stellen neue Triebe und Verzweigungen bilden kann.  

Eine buschige Rose selbst zu züchten ist deshalb eine kleine Herausforderung, weil die Rosenaugen, an denen eine Verzweigung möglich ist, im Durchschnitt nur alle 10 Zentimeter vorhanden sind. Die Rosenaugen zeigen auch an, in welche Richtung der neue Trieb oder die Verzweigung wachsen wird. Am günstigsten ist es, wenn das Auge der Rose nach außen gerichtet ist. Triebe, die nach innen zeigen, sind eher ungünstig, da sie die Rose im Kern zu sehr beschatten und verkahlen lassen. 

Junge Rose schneiden

Was ist, wenn zu wenig geschnitten wird?

Die meisten Rosen werden zu wenig zurückgeschnitten und kommen trotzdem noch zur Blüte. Es ist auch ganz normal, dass die Rosen zuerst Seitentriebe bilden, die mit Blättern besetzt sind. In den meisten Fällen entwickelt sich die Blüte dann erst an der Spitze. Man kann jederzeit nachschneiden, wenn man nach dem Frühjahrsschnitt feststellt, dass man zu wenig geschnitten hat.

Einer der Vorteile eines zusätzlichen Rückschnitts ist, dass man die Kraft auf eine geringere Anzahl von Trieben und Blüten konzentrieren kann. Mehr Blüten erhält man durch einen zusätzlichen Schnitt nicht. Dafür wird der Strauch aber insgesamt symmetrischer, das Laub wird dichter und die Blüten können sogar noch größer werden. Sollten alte, verblühte Blüten zu sehen sein, werden auch diese entfernt. Hier will man nicht, dass Fäulnisherde entstehen, wenn die Blüten verrotten. 

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