Rhododendron – Krankheiten und Schädlinge – Was tun?

Der Rhododendron erweist sich in der Regel als eine widerstandsfähige Pflanze, doch bleibt er nicht immer verschont von Krankheiten und Schädlingen. Deshalb möchten wir uns hier  ausführlicher mit den gängigsten Krankheitssymptomen beschäftigen und Ihnen Lösungsansätze aufzeigen.

Gelbe Blätter am Rhododendron – Was ist zu tun?

Das Auftreten von gelben Blättern am Rhododendron ist eine recht gängige Erscheinung. Die Verfärbung der Blätter weist in der Regel auf einen Mangel an bestimmten Nährstoffen hin. Oftmals handelt es sich dabei um Eisenmangel. Sie können diesen Mangel recht simpel durch die Anwendung von speziellem Rhododendrondünger ausgleichen. Dieser Dünger liefert der Pflanze nicht nur das fehlende Eisen, sondern auch sämtliche andere essenzielle Nährstoffe, die sie benötigt, um zu gedeihen.

Ein weiteres Anzeichen für Eisenmangel ist, dass die Pflanze kaum neue Knospen und folglich auch kaum neue Blüten bildet. Ein altes Hausmittel ist, alte Eisenstücke in die Erde einzubringen. Da dies heute kaum noch jemand möchte, ist die Verwendung von Dünger wahrscheinlich die bessere Option.

Rhododendron vergilbte Blätter

Es könnte auch sein, dass der Rhododendron in ungeeignetem Boden wächst. Wenn der Boden nicht sauer genug ist, entwickeln sich die Wurzeln langsam in alkalischer Erde. In diesem Fall kann der Rhododendron die benötigten Nährstoffe nicht aufnehmen. Eine sinnvolle Maßnahme wäre es, den Boden rund um die Pflanze großzügig durch Rhododendronerde zu ersetzen.

Dies ist nicht so einfach, da der Rhododendron ein dichtes Wurzelsystem hat. Ein möglicher Trick könnte sein: Machen Sie einfach einen Gießring um die Pflanze aus saurer Erde. Der Gießring wird genutzt, um die Pflanze zu wässern. So werden dort Nährstoffe gelöst, die dann in die Erde eindringen können. Bis man die positiven Wirkungen erkennt, wird es mindestens 14 Tage dauern. Das Gute ist: Sie können nichts falsch machen, d. h. eine Überdüngung ist so nicht möglich.

Bitte bedenken Sie, dass ein Rhododendron sauren Boden für ein gesundes Wachstum benötigt. Ist dieser nicht gegeben, sollten Sie das Pflanzloch entsprechend groß ausheben und dort eine Mischung aus Garten- und Rhododendronerde einfüllen. Dies ist in den meisten Fällen bereits ausreichend, um ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.

Rhododendron lässt Blätter hängen

Rhododendron – Farbe der Blüten lässt nach

Einige Hobbygärtner sind überrascht, wenn die Farbe der Blüten mit der Zeit immer blasser wird. Auch das ist ein Zeichen für einen Nährstoffmangel, den Sie beheben sollten, um die Pflanze gesund zu erhalten.

Für die Intensität und Farbe der Blüten sind die Elemente Phosphor und Eisen verantwortlich. Um das Problem zu lösen, können Sie die Pflanze auch mit speziellem Rhododendrondünger düngen. Bitte beachten Sie, dass die Nährstoffaufnahme nur gewährleistet ist, wenn die Pflanze in saurer Erde wächst.

Die Zugabe von Rhododendronerde kann ebenfalls hilfreich sein. Sie sorgt nicht nur für das saure Milieu, sondern ist auch mit den richtigen Nährstoffen vorgedüngt. Ein praktischer Tipp – anstelle von Düngung – ist daher auch eine regelmäßige Beimischung von Rhododendronerde am Pflanzstandort. So können Sie sich zusätzliches Düngen sparen.

Pflege: Was mit verblühten Dolden tun?

Sie fragen sich, ob Sie alte, verwelkte Dolden als Mulch unter den Rhododendron ausbringen können? Oder besteht die Befürchtung, dass Krankheiten und Pilze während des Kompostierungsprozesses Einzug halten könnten?

Grundsätzlich gibt es nichts, was dagegen spricht, die verwelkten Blütenstände als Mulch zu verwenden. Allerdings wird diese Methode eher nicht zu einer effektiven Mulchschicht führen. Unter Rhododendron-Pflanzen ist es in der Regel sehr trocken, wodurch das Pflanzenmaterial eher dazu neigt, auszutrocknen, statt sich langsam zu zersetzen und zu nützlichem Kompost zu werden.

Rhododendron verwelkte Blüten

Blätter, die auf natürliche Weise abfallen, rollen sich oft zusammen und bilden eine luftige Schicht. Auf dem Boden trocknet der Schnitt meist zu schnell aus und wird damit nicht von Mikroorganismen zersetzt bzw. der Verrottungsprozess verläuft nur sehr langsam. 

Zusätzlich haben die Blätter eine dünne, wachsartige Schicht an ihrer Oberfläche, was ihre Zersetzung zusätzlich erschwert.

Daher empfehlen wir, das anfallende Schnittgut an einer anderen Stelle zu kompostieren. Auf einem Komposthaufen erfolgt dieser Prozess schneller, insbesondere wenn das Material vorher noch gehäckselt wird.

Dennoch sei gesagt, dass Sie der Pflanze keinen wirklichen Schaden zufügen werden, wenn Sie das Schnittgut unter ihr belassen. Immerhin enthält auch dieses Abfallmaterial alle Nährstoffe, die die Pflanze benötigt. Im Allgemeinen können Sie den Schnitt auch für eine längere Zeit liegen lassen und ihn erst im Herbst zusammenrechen und entfernen.

Lassen Sie die verwelkten Dolden unter den Rhododendron-Pflanzen liegen, wird dies der Pflanze nicht schaden. Bedenken Sie jedoch, dass ein starker Wind sie im Garten verteilen kann.

Rhododendron Schädlinge – Befall durch Zikaden

Was können Sie tun, wenn Sie einen Befall von Zikaden an Ihrem Rhododendron bemerken? Bei einem Befall wird er kaum mehr blühen – die Knospen verfärben sich schwarz und fallen ab. Nun sollten Sie auf diese Alarmzeichen richtig reagieren!

Die wichtigste Maßnahme besteht darin, alle schwarzen Knospen sorgfältig einzusammeln und sie getrennt im Hausmüll zu entsorgen. Dies minimiert den Befall durch die nächste Generation von Zikaden.

Die schwarzen Knospen Ihres Rhododendrons werden sehr wahrscheinlich Eier und Larven von Zikaden beherbergen. Die schwarze Verfärbung ist ein Hinweis auf einen durch die Zikaden eingeführten Pilz. Deshalb ist eine Entsorgung im Hausmüll so wichtig.

Zur Bekämpfung von Zikaden und Thripsen sind außerdem sogenannte Gelbtafeln hilfreich. Das sind extrem klebrige Karten, die mit einem Lockstoff versehen sind. Diese sind in jeder Gärtnerei erhältlich. Allerdings reduzieren sie den Befall lediglich und eliminieren ihn nicht vollständig.

Hängen Sie einfach die Gelbtafeln in die betroffenen Pflanzen. Damit können Sie den Einsatz von giftigen Spritzmitteln vermeiden. Leider haften oft auch Nützlinge an den Tafeln.

Als letztes Mittel könnten chemische Spritzmittel zum Einsatz kommen, die speziell zur Bekämpfung solcher Schädlinge entwickelt wurden. Diese Mittel werden von der Pflanze aufgenommen und töten die Zikaden, die sich an ihr zu schaffen machen. Es besteht eine gute Chance, dass solche Spritzmittel sehr effektiv wirken.

Wir haben positive Erfahrungen mit Herstellern wie Celaflor oder Neudorff gemacht. Dennoch sollte der Einsatz einer solchen chemischen Lösung immer die letzte Option bleiben.

Rhododendron Blüte Biene

Rhododendron vertrocknet oder erfroren?

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Rhododendron auch in den wärmeren Frühlingsmonaten immer noch seine Blätter zusammenrollt, dann ist es an der Zeit, Ihre Pflanze genauer unter die Lupe zu nehmen. Es könnte sein, dass er durstig ist, von Frostschäden betroffen ist oder vielleicht sogar Schädlinge ihr Unwesen treiben.

Ein Rhododendron in bester Verfassung zieht seine Blätter normalerweise nur bei zu geringer Feuchtigkeit oder zu niedrigen Temperaturen ein. Dies ist eine natürliche Reaktion der Pflanze, um den Wasserverlust durch die Blattoberfläche zu minimieren.

Allerdings gibt es auch eine andere mögliche Erklärung für dieses Verhalten. Es könnte sein, dass Ihr Rhododendron das Ziel von Zikaden oder Thripsen geworden ist. Diese winzigen Schädlinge ernähren sich, indem sie den Saft aus der Unterseite der Blätter saugen. Dies kann dazu führen, dass die Blätter austrocknen und sich einrollen.

Ein einfacher Test ist es, mit der Handfläche vorsichtig unter die Blätter zu streichen. Wenn Schädlinge vorhanden sind, werden Sie sie wahrscheinlich fühlen oder sogar sehen, wie sie aufgeschreckt davonfliegen. Zikaden und Thripse sind jedoch nur etwa 3 bis 4 Millimeter groß, also halten Sie Ihre Augen offen.

Falls die Blätter Ihres Rhododendrons immer noch ein kräftiges Grün zeigen, gibt es noch einen weiteren Test, den Sie durchführen können. Entfernen Sie mit einem scharfen Messer ein kleines Stück Rinde von einem der Äste. Wenn unter der Schnittstelle noch grüne Bereiche sichtbar sind, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Rhododendron nicht erfroren, sondern einfach nur durstig  ist. Geben Sie ihm in diesem Fall mehr Wasser.

Rhododendron hat welke Blätter

Ein häufiges Anzeichen für Probleme bei Rhododendren sind welkende Blätter. In der Regel färben sich die älteren Blätter zuerst braun, rollen sich dann zusammen und fallen schließlich ab. Selbst neuere Triebe können schwach aussehen, welken, klebrig wirken und schließlich von der Pflanze abfallen.

Es gibt verschiedene Gründe für dieses Phänomen:

  1. Blattläuse: Wenn die Blätter klebrig sind, ist dies oft ein Hinweis auf einen Befall mit Blattläusen. Um dies zu überprüfen, schauen Sie auf der Unterseite der Blätter nach, wo sich Blattläuse gerne niederlassen. Sie sind in der Regel mit bloßem Auge sichtbar, sind nur wenige Millimeter groß und können je nach Art grün, rotbraun oder schwarzbraun sein.

Sollten Sie einen Läusebefall feststellen, können Sie versuchen, die Läuse mit einem starken Wasserstrahl von den Pflanzen zu entfernen. Wenn sich die Blattläuse jedoch stark vermehrt haben, können Sie auch Präparate auf Neem-Basis (wie Schädlingsfrei Neem) oder Mittel auf der Basis von Rapsöl oder Kaliseife (wie Neudosan Blattlausfrei) verwenden. Diese Mittel blockieren die Atemwege der Blattläuse, die sogenannten Tracheen, was dazu führt, dass die Insekten ersticken.

  1. Zikaden und Thripse: Wie Sie gegen diese Schädlinge vorgehen können, haben wir bereits weiter oben im Text erläutert.
  1. Wassermangel: Es muss nicht immer ein Schädlingsbefall vorliegen. Rhododendren rollen ihre Blätter auch zusammen, wenn sie zu wenig Wasser bekommen. In diesem Fall kann es ausreichen, die Pflanze ausreichend zu gießen, um sie wieder aufzufrischen.
  1. Sonnenbrand: Manchmal können auch Sonnenbrand zu welkenden Blättern führen. Die Blätter verlieren bei starker Sonneneinstrahlung eine Menge Wasser. Um sich vor der Austrocknung zu schützen, wird die Pflanze ihre Blätter ebenfalls zusammenrollen. Hierbei wäre eine ausreichende Bewässerung die Lösung.
Rhododendron Rückschnitt Lichtmangel

Befall von Netzwanzen

Gelbfleckige Blätter können beim Rhododendron auf einen Befall mit Netzwanzen hindeuten. Bei starkem Befall ist fast die gesamte Blattoberfläche betroffen, die Blätter können vollständig vergilben, austrocknen und schließlich abfallen. Auf der Unterseite der Blätter sind schwarze, glänzende Kotpartikel zu sehen, die von den Wanzen ausgeschieden werden.

Vor allem bei sommerlich warmer und trockener Witterung und an sonnigen Standorten kommt es zu massivem Befall von Netzwanzen. Die Netzwanzen selbst sind an ihrem flachen Körper zu erkennen. Sie sind etwa 3,5 bis 4 mm lang und haben netzartige, schwarz gezeichnete Flügel. Sie halten sich am liebsten auf der Unterseite von Blättern auf. Meist erst in der wärmeren Jahreszeit – etwa ab Mai – tritt ein Befall auf.

Rhododendren sollten idealerweise nicht an zu sonnigen Standorten gepflanzt werden, um einem Befall mit Netzwanzen vorzubeugen. Um die Ausbreitung der Larven zu verhindern, sollten befallene Blätter so früh wie möglich entfernt werden. Ein Rückschnitt der Pflanzen bis spätestens Anfang April kann durch das Entfernen der Eier vor dem Schlupf der Larven ebenfalls ein Beitrag zur Bekämpfung der Netzwanzen sein.

Spritzmittel auf Rapsölbasis sind eine umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung von Netzwanzen. Es ist jedoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Ihre Pflanze auch unter Stress stehen kann. So kann es sein, dass die Pflanze von Anfang an geschwächt und damit anfälliger für Krankheiten ist, wenn sie nicht auf saurem Boden steht.

Wir hoffen, dass Sie mit unseren Tipps Ihren  Rhododendron retten können. 

Viel Erfolg beim Gärtnern!

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