Moose: Pflanzen mit medizinischer Wirkung

Bei feuchten Rasenflächen mit Moos scheiden sich die Geister – ist es nun Unkraut oder Medizin? Lassen Sie uns doch einmal einen tieferen Blick auf die beeindruckenden Eigenschaften von Moosen werfen. Viele sehen es nur als Störenfried, aber kaum jemand beachtet die versteckten Talente. Dies wollen wir im Folgenden tun.

Leider hat es sich in vielen heimischen Gärten eingebürgert, dass reine Rasenwüsten als schick gelten. Nach preußischer Manier soll die grüne Fläche einheitlich Spalier stehen und dabei noch robust und pflegeleicht sein. Sobald sich ein Blümchen, Moose oder kleine Unkräuter einschleichen, gilt es das geliebte Grün zu verteidigen.

Vielen ist nicht bewusst, dass sie mit ihrer Rasenwüste der Natur und den Insekten schaden. Immerhin übersteigt die Fläche von „Gärten“ die von Naturschutzgebieten bei weitem. Man kann also auch im Kleinen eine Menge Gutes tun und dabei sogar noch eigene Vorteile haben. 

Moos im Rasen

So haben auch Moose einen natürlichen Platz auf feuchten Wiesen. Sie stabilisieren nicht nur den Standort, sondern haben auch einige Eigenschaften, die man schätzen und erhaltenswert finden kann. Immerhin zählen Moose zu den ersten Lebensformen, die die Landflächen auf unserem Planeten besiedelt haben. Schon vor über 300 Millionen Jahren bedecken Moose nicht nur feuchte Gebiete, sondern haben sich auch in Wüstenregionen angesiedelt. 

Survival-Fans und Outdoor-Profis nutzen Moose beispielsweise, um Keime abzutöten oder sie als Wasserfilter einzusetzen. Moose haben die Fähigkeit Pilze und Bakterien zu neutralisieren, sodass man sie zur Wasserreinigung nutzen kann. Zum Essen sind sie jedoch weniger geeignet, da die Pflanzen auch Schwermetalle und andere Schadstoffe herausfiltern, die im Gewebe der Pflanzen gebunden werden. 

Interessant ist, dass viele Moose früher auch für Heilzwecke eingesetzt wurden. Ein Anwendungsgebiet war dabei die äußerliche Wundversorgung, wobei die Moose auf die Wunde aufgebracht wurden, um diese antiseptisch zu versorgen. Selbst im Zweiten Weltkrieg wurden Moose noch gegen Fußpilz und andere Hautpilze erfolgreich eingesetzt. Ebenso nutzen noch heute manche Ureinwohner Moose für Windeleinlagen, damit sich die Haut ihrer Babys nicht entzündet. 

Moose Heilzwecke

Viele dieser Anwendungen sind leider nur noch als Überlieferung bekannt und bis heute nicht naturwissenschaftlich geprüft worden. 

Aber auch für bestimmte Techniken wie das Abmoosen kann es gewinnbringend im eigenen Garten eingesetzt werden. Abmoosen ist eine alte Technik, um einen lebendigen Ast zu bewurzeln, um so beispielsweise ein Gehölz als Steckling zu vermehren. Wenn Sie wissen wollen, wie das genau funktioniert, können Sie auf den Link klicken.

Interessant beim Abmoosen ist, dass ein feucht gehaltener Ast weder Fäulnis noch Krankheiten bekommt, wenn er in ein Moos gewickelt wird. Viele Gärtner schwören zudem, dass die Wurzelbildung deutlich beschleunigt wird und sich das Wurzelwerk stärker ausprägt. Warum Moose andere Pflanzen beim Anwachsen so gut unterstützen, ist bis heute nicht erklärbar. Man kann es nur sehen und glauben, wenn man es selbst macht. 

Zudem gibt es Leute, die behaupten, ihren Fußpilz losgeworden zu sein, in dem sie häufiger barfuß über bemooste Flächen gegangen sind. Dies ist ebenfalls denkbar, kann aber auch nicht belegt werden. 

Wir wollten Ihnen hier einige Vorteile von Moosen näherbringen und Sie damit zu einer Wertschätzung dieser besonderen Pflanze anregen. Manchmal bekommen wir von der Natur wertvolle Dinge geschenkt, die man eher hegen und pflegen sollte, statt sie zu bekämpfen. 

Viel Freude mit Moos in ihrem Garten!

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