Profi-Tipps zum Anpflanzen von Jungpflanzen im Garten

Pflanzen – so wird es ein Erfolg! Wer frisch gekaufte Pflanzen im eigenen Garten ansiedeln will, sollte einige typische Fehler vermeiden, die leider immer wieder gemacht werden. Ob sich der Neuankömmling wohlfühlt, ist von einigen Faktoren abhängig, die man kennen und beachten sollte. Dazu hier ein kleiner Crashkurs für Hobbygärtner.

Gerade in der warmen Jahreszeit sitzt man gerne im Garten und überlegt, was noch so alles Neues gepflanzt werden könnte. Wenn die Ideen erst einmal sprießen, geht es ab in das nächste Gartencenter und man kauft viele neue Pflanzen, die den Garten verschönern sollen. 

Natürlich ist man ungeduldig und buddelt an passender Stelle einfach kurzerhand ein Loch, in das die junge Pflanze gesetzt werden soll. Meist gibt man sie direkt vom Blumentopf aus in die Erde. Doch enttäuschenderweise folgt auf solche Hau-Ruck-Aktionen oft schnell die Ernüchterung, wenn die Pflanze verbrennt, schlecht wächst oder nach kurzer Zeit eingeht.

Jungpflanzen einpflanzen

Manche mögen meinen, dass sie eine schlechte Qualität gekauft haben und denken dabei nicht daran, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Damit Sie solche (Kardinal-)Fehler nicht machen, wollen wir Ihnen hier kurz einen Crashkurs geben.

Als Erstes ist zu bedenken, dass Pflanzen, die in Innenräumen gelagert wurden, keinen direkten Kontakt zum Sonnenlicht hatten. Sie haben sich an das harte UV-Licht noch nicht gewöhnt und können so recht schnell einen Sonnenbrand bekommen. Ähnlich wie bei uns Menschen ist die Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen, im Frühjahr am größten. Um dies zu verhindern, müssen viele Jungpflanzen erst allmählich an das Sonnenlicht gewöhnt werden. 

Dazu stellt man sie zunächst erst ein bis zwei Wochen in den Halbschatten nach draußen, wo sie nur stundenweise direktes Sonnenlicht abbekommen. So haben Sie Zeit, sich an die harte UV-Strahlung zu gewöhnen und passen ihr Blattwerk entsprechend an. Dies gilt auch für Pflanzen, bei denen extra erwähnt wird, dass sie direkte Sonne lieben. Auch solche Sonnenliebhaber werden ohne Eingewöhnung bei zu viel UV-Licht schnell verbrennen.

Der zweite Schritt ist die Suche nach einem geeigneten Standort für die Jungpflanze. Die wichtigsten Kriterien sind dabei die Bodenbeschaffenheit und die Lichtmenge (also sonnig, Halbschatten oder Schatten), die der Standort bietet. Die meisten Pflanzen geben sich mit normaler Blumenerde zufrieden, die einen neutralen ph-Wert hat und bereits leicht vorgedüngt ist. 

Es gibt aber auch einige Pflanzen, die leicht saure Erde zum Wachsen brauchen, wie Rhododendron, Azalee, Hortensie, Kamelie und die Erika. Falls die Erde am Standort selbst diese Eigenschaften nicht aufweist, kann man die Pflanzstelle mit Rhododendron-Erde – oder sauren Mulch – entsprechend aufbereiten. 

Der nächste Schritt ist, das Pflanzloch mit dem Spaten großzügig auszuheben. Die meisten machen hier den Fehler, das neue Pflanzloch zu klein zu machen, sodass die neue Pflanze nur gerade so hineinpasst. Besser wäre es, das Pflanzloch mindestens doppelt bis dreifach so groß wie den Wurzelballen zu machen. Dies gilt für alle Richtungen – also nach unten und zu allen Seiten. 

Als Nächstes wird das Pflanzloch ordentlich mit Wasser eingesumpft, sodass der neuen Pflanze nicht die Füße vertrocknen. Erst dann wird sie aus dem Blumentopf genommen, wobei man hier noch die ringförmigen Wurzeln etwas aufbricht. Dies hat den Sinn, dass die Wurzeln nicht weiter im Kreis wachsen und sich damit im Boden kaum ausbreiten. Wenn Sie das nicht tun, kann die Pflanze am „Blumentopf-Effekt“ eingehen.

Wenn beim Aufbrechen des Wurzelballens ein paar Wurzeln brechen, ist das nicht so schlimm, da die Pflanze recht schnell neues Wurzelwerk nachbildet. Geben Sie dann so viel Erde ins Pflanzloch, dass die eingesetzte Pflanze eben mit der Erde abschließt. Gräbt man die Pflanze zu tief ein, sammelt sich am Stamm Wasser an, was zu Staunässe und Wurzelfäulnis führen kann. Setzt man sie zu hoch, läuft das Wasser zu den Seiten ab und die Wurzeln trocknen aus. 

anpflanzen gießen

Dann füllen sie rund um die Pflanze das restliche Loch mit der entsprechenden Erde auf und drücken sie leicht fest. Meist hat man dann noch etwas Erde übrig, mit der man einen Gießring um die Pflanze formen kann. Am Ende wird sie nochmals so kräftig angegossen, dass das Wasser auch die tieferen Erdschichten erreicht, in der sich die Wurzeln befinden. Manche gießen hier zu zaghaft und befeuchten nur die obere Erdschicht, d. h. das Wasser gelangt gar nicht bis zu den Wurzeln und verdunstet bereits an der Oberfläche.

In und um den Gießring kann man die Erde noch mit etwas Stroh mulchen, damit die frische Erde an der Pflanze nicht so schnell austrocknet. Der Gießring wird mit der Zeit von selbst verschwinden – das besorgt die Natur, die Vögel, die Insekten und der Regen von alleine.

Damit haben Sie Ihrer Pflanze einen guten Start verschafft. Selbst wenn Sie nur die wenigen kleinen Faustregeln beachten, die wir hier geschildert haben, sollten die meisten der neuen Pflanzen bei Ihnen im Garten gut angehen. Sicher gibt es noch besondere Pflanzen, bei denen man noch mehr ins Detail gehen muss. Aber für die meisten einheimischen Pflanzen reicht dieser kleine Ratgeber zum erfolgreichen Anpflanzen bereits aus.

Viel Spaß beim “Pflanzen wie die Profis”! 

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